URh Logbuch

Naturerlebnis der besonderen Art: RheinErfahren

Geschrieben von Remo Rey | 05.03.2020 12:16:35

Artenvielfalt und nachhaltiger Schutz der Hochrhein-Landschaft werden auf der geführten Naturerlebnisfahrt fokussiert. RheinErfahren heisst das Exkursions-Angebot von Aqua Viva und der Schweizerischen Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein AG (URh). Auf Kursschiffen zwischen Schaffhausen und Diessenhofen präsentieren die Veranstalter Anekdoten und Geschichten zur atemberaubenden Natur- und Wasserlandschaft entlang des Hochrheins.

Mit etwas Glück einen Eisvogel erspähen

Ein Naturerlebnis der besonderen Art erwartet die Passagiere der URh im Mai, Juni und September. Unter fachkundiger Führung entdecken sie vom Schiff aus Eisvögel, Biberburgen und sibirische Schwertlilien. Die befahrene Rheinstrecke gehört zum Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler (BLN) und führt entlang einzigartiger Naturräume, wie dem Schaaren. 

 

Im Vorbeifahren erfahren die Teilnehmenden von der vielfältigen Geschichte des heutigen Naturschutzgebiets und Sonderwaldstandorts Schaaren. Die ersten archäologischen Spuren gehen hier zurück bis in die Steinzeit. Heute blühen auf den Schaarenwiesen sibirische Schwertlilien und mit etwas Glück lässt sich ein Eisvogel beobachten. Der Eisvogel gilt als Zeigerart für eine intakte Flusslandschaft und findet dank dem Rückbau verbauter Uferflächen am Schaaren wieder Brutplätze. 

Mit „RheinErfahren“ machen URh und Aqua Viva die sensiblen Lebensräume im und entlang des Rheins erlebbar. Geleitet werden die Exkursionen von einer Expertin der Gewässerschutzorganisation Aqua Viva und Walter Vogelsanger. Walter Vogelsanger ist Bereichsleiter Uferunterhaltung und verantwortlich für den Einsatz von Ökostromgeldern beim Wasserkraftwerk Schaffhausen.

Die Exkursionsstrecke gehört zum Stauraum des Kraftwerks und war 1987 zu 94 Prozent verbaut. Unter der Leitung von Walter Vogelsanger und mit Ökostromgeldern haben die Kraftwerksbetreiber seitdem zahlreiche Revitalisierungen durchgeführt. Heute sind 33 Prozent der Rheinufer wieder naturnah. Abgerutschte Uferhänge, umgestürzte Bäume und unterspülte Ufer sorgen für Dynamik und natürliche Strukturen am und im Gewässer. So entstehen freie Steilufer, in denen der Eisvögel brütet.

 „Die Rheinlandschaft ist für uns ein wichtiger Wert. Wir freuen uns daher sehr über das Angebot RheinErfahren und die Partnerschaft mit Aqua Viva.“ erklärt Remo Rey, Geschäftsführer der URh. „Wir möchten unseren Passagieren informativ und lebendig zeigen, wie viele Arten im und um den Rhein leben. Denn nur was wir kennen und schätzen, können wir auch schützen.“ 

 „Wenn wir uns auch in Zukunft über den Eisvogel freuen möchten, müssen wir den Gewässerschutz noch konsequenter umsetzen. Nicht zuletzt das Äschensterben 2018 hat uns gezeigt, dass es am Hochrhein zwischen Basel und Bodensee noch viel zu tun gibterklärt Antonia Eisenhut, Geschäftsführerin von Aqua Viva.