Im Gespräch mit Alfons Schmidlin - Vogelschau-Führer

Steckbrief:

  • Seit 25 Jahren Mitglied im Verein Natur Plus Fischingen
  • 10 Jahre für den Kanton Thurgau das Biodiversitäts-Monitoring von Brutvögel kartiert

 

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«Früher haben wir Brieftauben gezüchtet.
Da bekommt man zu den Gefiderten
ein besonderes Verhältnis
.»

 


 

 

Wie lange sind Sie schon für den Thurgauer Vogelschutz tätig?
Mitglieder sind meine Frau und ich seit 25 Jahren im Verein Natur Plus Fischingen.

Was waren während dieser Zeit Ihre Aufgaben?
10 Jahre  lang haben wir beim Biodiversitäts-Monitoring des Kanton Thurgau Brutvögel kartiert. Bei der Vogelwarte Sempach haben wir 4 Jahre bei der Datenerhebung für den Brutvogel-Atlas mitgemacht. Beim Monitoring häufiger Brutvögel haben wir für die Vogelwarte ebenfalls Daten erhoben. Und auch bei vielen weiteren Projekten haben wir ausgeholfen.

Was finden Sie interessant an Vögeln?
Mich fasziniert alles in der Vogelwelt: Das Fliegen, Laufen, Hüpfen, Schwimmen und das Tauchen der Vögel. Die Winterfütterung vor unserem Küchenfenster ist jedes Jahr ein Highlight und auch der Vogelzug in den Süden oder der winterliche Vogelzug vom Norden zu uns.

Haben Sie einen Lieblingsvogel und falls ja, welchen und wieso ist es Ihr Lieblingsvogel?
Tatsächlich habe ich sogar mehrere. An Flüssen und Seen gefällt mir der Eisvogel besonders gut. Sein Federkleid ist so speziell. Als Brutvogel der Rotmilan, dem können wir in den Horst schauen. Als Singvogel gefällt mir die Amsel am Besten mit ihrem Gesang.

Wann hat Ihre Leidenschaft für die Natur und speziell die Vogelwelt begonnen, was war ausschlaggebend für dieses Interesse?
Früher haben wir Brieftauben gezüchtet. Da bekommt man zu den Gefiederten ein besonderes Verhältnis. Allmählich schwenkte die Liebe zu den wild lebenden Tauben und all ihren Artgenossen.

Was ist ein Hauptmerkmal der Vogelwelt am Untersee, was macht sie speziell?
Am Untersee hat es mit dem Wollmatinger Ried ein grosses und sehr bedeutendes Naturschutzgebiet. Als Überwinterungsgebiet ist das für viele Wasservögel sehr wichtig.

Das Wollmatinger Ried und das Ermatinger Becken gelten auch als beliebte Nestplätze für Vögel. Warum ist das so?
In den grossen Schilfbeständen sind die Brutvögel nur wenigen Störungen durch den Menschen ausgesetzt. Das sehr flache Ufer und die grosse Fläche mit kleiner Wassertiefe ermöglicht es vielen Wasservögeln zu ihrem Futter zu kommen.

Wie sehen Sie die Zukunft der Vogelwelt am Untersee? Lassen sich eher immer mehr oder immer weniger Vögel hier nieder?
Das wechselt von Jahr zu Jahr, wenn im Nordosten die Gewässer zufrieren kommen mehr Wintergäste. Wenn es wärmere Winter gibt, haben es die Vögel nicht nötig bis zu uns zu fliegen. Andere Veränderungen wird es immer wieder geben. Wie das Futterangebot, Wasserverschmutzung und nicht zu vergessen, die Klimaerwärmung wird auch Folgen mit sich bringen.

Was reizt Sie an einer Führungsfahrt auf dem URh-Schiff?
Jede Fahrt ist etwas Neues, mal sieht man das eine, mal das andere. Etwas besonderes sieht man fast jedes Mal. Sei es ein besonders seltener oder ein beringter Vogel.

 

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