Im Gespräch mit Ronald Moinat - Vogelschau-Führer

Steckbrief:

 

Singschwan

 

«Der elegante Singschwan mit seinem
gelben Schnabel gefällt mir
ausserordentlich gut
.»

 

 

 

Wie lange sind Sie schon für den Thurgauer Vogelschutz tätig?
Seit 1997 bin ich im Vorstand des Vereins Naturschutz und Kleintiere Egnach zuständig für Vogel- und Naturschutz. Der Verein ist eine Sektion des Thurgauer Vogelschutzes und von Birdlife Switzerland.

Was sind Ihre Aufgaben?
Die Organisation von Vereinsanlässen und öffentlichen Veranstaltungen.

Die Nistkastenkontrolle: Unser Verein betreut über 900 Nisthilfen, die organisiert werden müssen und über die Statistiken geführt werden. Davon reinige ich ich beinahe 200 jährlich.

Artenförderung: Unser Verein hat Zielarten definiert, die wir besonders fördern wollen. Ich bin für die Störche zuständig.

Zusätzlich bin ich Ansprechperson bei Fragen zu Natur- und Vogelschutz, sowie auch der Kontakt zu Thurgauer Vogelschutz, Birdlife Schweiz, Nachbarvereinen und zur politischen Gemeinde mit dem Werkhof.

Was finden Sie interessant an Vögeln?
Ihre Vielfalt beobachte ich sehr gerne und bin immer wieder beeindruckt von ihrer Lebendigkeit, ihrer Farbenpracht, ihren Stimmen und ihren perfekten Anpassungen an die Umwelt.

Haben Sie einen Lieblingsvogel und falls ja, welchen und wieso ist es Ihr Lieblingsvogel?
Da ist die Auswahl schwierig. Der elegante Singschwan mit seinem gelben Schnabel gefällt mir ausserordentlich gut. Er ist bei uns als Wintergast zu beobachten und fliegt weit zu seinen Brutplätzen in Skandinavien und Russland. In Asien fliegt er über den Himalaya oder über das offene Meer nach Japan. Die Trupps sind in Familien organisiert und begrüssen Artgenossen mit lautem Trompeten.

Wann hat Ihre Leidenschaft für die Natur und speziell die Vogelwelt begonnen, was war ausschlaggebend für dieses Interesse?
Schon als Primarschüler war ich fasziniert von den Vögeln und vom Wald. Begonnen hat es mit dem Umzug unserer Familie vom Basler Vorort Muttenz in den sehr ländlichen Hinterthurgau, wo ich lernte Rehe zu beobachten und sogar anzulocken.

Was ist ein Hauptmerkmal der Vogelwelt am Untersee, was macht sie speziell?
Es ist die grosse Ansammlung von Wasservögeln in den Flachwasserzonen. In grossen Scharen verteilen sie sich über das Wasser und bieten einen wunderbaren Anblick. Natürlich ist es besonders spannend, wenn sich seltene Vögel entdecken lassen.

Wie sehen Sie die Zukunft der Vogelwelt am Untersee? Lassen sich eher immer mehr oder immer weniger Vögel hier nieder?
Wie überall in der Natur bestimmt vor allem die Nahrung das Vorkommen der Vögel. Da sind die Wasservögel viel weniger gefährdet als die Vögel des offenen Feldes, die unter der intensiven Landwirtschaft besonders leiden. Denn es ist in den letzten 30 bis 40 Jahren gelungen, die Qualität des Bodenseewassers dank Kläranlagen erheblich zu verbessern. Der Klimawandel wird sehr wahrscheinlich dazu führen, dass sich weniger Wintergäste einfinden, dafür werden wärmeliebende Arten profitieren.

Wieso ist das Wollmatinger Ried / Ermatinger Becken ein beliebter Nestplatz für Vögel?
Die grossen Flachwasserzonen bieten ein ideales Futterangebot für viele Wasservögel. Dazu kommt, dass das Wollmatinger Ried mit seinen grossen Ried- und Schilfflächen, den Hecken und den naturbelassenen Ufern der Vögel sehr attraktiv ist. Am Bodensee gibt es nichts Vergleichbares ausser vielleicht das Rheindelta.

Was reizt Sie an einer Führungsfahrt auf dem URh-Schiff?
Ich finde es wichtig, dass ökologische Themen der breiten Öffentlichkeit näher gebracht werden. Dafür eignet sich die Vogelbeobachtung sehr gut. Wenn Gäste nicht nur die Fahrt auf dem Wasser und schöne Landschaft geniessen, sondern mehr wissen wollen, ergibt sich die Win-Win-Situation der Vogelschau-Fahrten.

 

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